Vogtland, 08.08.25
Hi, mein Name ist Volker und ich arbeite als Senior Art Director für unser Unternehmen. Jahrelang war ich es auf meinem früherem Lebensweg gewohnt, in einem gut organisiertem Großraumbüro mit meinen Kollegen zusammen zu arbeiten.
Einerseits war es eine tolle Atmosphäre, es gab kurze Wege, um mal schnell mit einem Mitarbeiter oder seinem Team etwas zu klären, vieles funktionierte auf Zuruf, und nicht zu vergessen, die kreativen Pausengespräche regten zu schnellen unbürokratischen Lösungen an. Ganz ab gesehen von einer Kaffee- und Snackbar, die für kreative Leute ja irgendwie unabdingliche Vorzüge aufweisen.
Das klingt super oder? Einen Haken hatte das ganze dann doch. In meinem Bereich, wenn man sich tief kreativ in die Materie denken will und muss, brauchte ich immer etwas Ruhe. Kein permanentes Telefonklingeln, kein kurzes „Hallo … hast du mal kurz Zeit", oder ein „… der Drucker druckt nicht". Oft habe ich dann wichtige Themen abends zu Hause abgearbeitet. Und ja auch das kann produktiv sein.
Ich lebe etwas außerhalb der Zivilisation. Na gut, das ist etwas übertrieben., Aber ich lebe in einem kleinen Haus im Vogtland, zwischen zwei Dörfern mitten im Wald. Vielleicht etwas abgeschieden, aber ich liebe es. Genau hier, zwischen dem vielem Grün, lauten Vögeln und den Rehen, die meinem Grundstück einen Besuch abstatten, bin ich zu Hause. Und ja, seit 2 Jahren arbeite ich komplett von hier.
Dank heutiger flexibler Möglichkeiten, einem eigenem Büro, passender Telekommunikation und einer technischen Ausstattung, auf die meine Firma hohen Wert legt (Originalton: die Arbeitsfähigkeit muss gewährleistet sein) ist das Arbeiten im Homeoffice für mich möglich und zum Alltag geworden. Natürlich wäre vielleicht auch ein Arbeitsweg von ca 300km pro Tag etwas happig. Was aber, muss ich zugeben, ich in Kauf nehmen würde, schon allein meines Teams wegen. Und ich gestehe hiermit feierlich, dass ich mich immer auf unsere gemeinsamen Teamtage freue wenn unser „Haufen" mal wieder komplett für einige Tage zusammen ist.
Sicher fragst du dich, wie regelst du denn im Home Office deinen Tagesablauf. Besteht nicht die Gefahr, mal eben was anderes für dich Wichtiges zu tun, oder etwas bleibt liegen?
Für mich ist die Frage einfach beantwortet. Schaffe dir selbst Regeln. Ich zum Beispiel stehe jeden Tag früh auf, beim ersten Kaffee checke ich meine Mails, ab 6 Uhr morgens sitze ich geschniegelt und gebügelt im Büro. Jogginghose? Schlabbershirt? Fehlanzeige! Der Grundsatz ist hier, sich einfach so zu fühlen, wie du es auch ab 8 Uhr in jedem Büro deiner Firma tun würdest. Ich sage ja nicht, das man im Hoodie und den Lieblingspantoffeln nicht genauso gut arbeiten kann, wenn das für jemanden so funktioniert, ist es okay. Und wer bin ich, dass jemandem vorzuschreiben. Ich weiß nur, daß es für mich so funktioniert.
Aber wird man nicht auch von anderen Dingen abgelenkt, zum Beispiel von Kindern oder wie in meinem Fall von einem Haustier? Auch hier denke ich ist es eine Frage der Disziplin und Organisation. Als glücklicher Besitzer eines Katers, oder der Besitz eines glücklichen Katers (das wechselt ständig) weiss ich was das bedeutet. Da muss man eben mal kurzzeitig eine Fellnase vom Schreibtisch scheuchen. Oder von der Trainingsmatte.
Wie jetzt, Trainingsmatte? Du hast richtig gehört. Selbst im HomeOffice können wir von unserer firmeneigenen Personal Trainerin profitieren. Videostreaming über Teams macht's möglich. Aber unsere Lisa weiss mittlerweile, dass mein Kater gern beim Training dabei ist.
Fazit: HomeOffice kann funktionieren. Und wie alles im Leben hat es Vor- aber manchmal auch Nachteile. Das aber sollte jeder für sich entscheiden. Unsere Büros in Meißen und Dresden sind nämlich auch geschaffen für ein tolles Miteinander und Zusammenarbeiten.
In diesem Sinne
Volker


